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Auf nach Schweden 1 - Die Anreise

Unsere erste ganze Woche im Wohnmobil! Natürlich muss es gleich nach Schweden gehen, da wollte ich ja immer schonmal mit einem Wohnmobil hin, allerdings war mir da noch nicht so klar (besser gesagt, ich habe das schlichtweg ignoriert!), dass wir mit dem WoMo doch etwas länger brauchen als mit dem PKW und dass eine Woche vielleicht ein bisschen kurz dafür ist.

 

Egal, Freitag Nachmittag ging es los, zusammengepackt und auf nach Norden. Der permanente Stau um Hamburg herum ließ uns den Weg über die Fähre Wischhafen - Glückstadt wählen. Die Gurkerei über die Dörfer dauerte in etwa genauso lange wie der Stau quer durch Hamburg, aber egal, wir hatten Urlaub und waren gespannt, wo wir heute Abend schlafen würden. 

 

Auf der Fähre (ohne Wartezeit!) googelte ich Stellplätze in der Nähe und siehe da, ich wurde fündig. Bei Bauer Hink auf dem Bauernhof in Brokdorf! Ein schöner Hof mit vier ausgewiesenen Stellplätzen quer über alle Hof-Freiflächen verteilt, so hatten alle viel Raum und saßen sich nicht auf der Pelle. Wir standen zwischen Holzschuppen und Kuhweide und genossen die Kühe in Abenddämmerung und Morgennebel. Der Hof lag so nahe an der Elbe, dass wir nachts die Lichter der vorbeifahrenden Schiffe hätten sehen können, wenn wir nicht wie die Murmeltiere tief und fest geschlafen hätten!

 

Hermann hatte an diesem nächsten Morgen Geburtstag und ich Depp hatte jede Form von Geburtstagsaufmerksamkeit wie eine Kerze oder einen kleinen Kuchen schlichtweg vergessen. Ich gelobte, mich zu bessern! (Das Geschenk hatte er natürlich schon vorher bekommen!) Immerhin gab es bei Bauer Hink sogar Brötchenservice, sodass zumindest das Frühstück eines Geburstages würdig war!

 

Hermann verzieh es mir und bald ging es mit einem Einkaufsstopp in einem Supermarkt mit großem, freiem Parkplatz Richtung Grenaa in Dänemark, von dort aus hatten wir die Fähre nach Varberg/Schweden gebucht. Es waren nur knapp 380 km, aber wir hatten uns ziemlich mit der Zeit verschätzt. Im Endeffekt haben wir mit dem Einkauf und zwei kurzen Pausen gut 7 Stunden gebraucht, um dort anzukommen. Reiseverkehr, Staus, nicht zu vergessen unsere Geschwindigkeitsbegrenzung, da unser WoMo als LKW zugelassen ist.

 

Es blieb trotzdem genug Zeit, unsere Fähre ging erst nach 23.00 Uhr. Die StenaLine war so freundlich, uns direkt einchecken zu lassen, so dass wir uns sofort in unsere endgültige Warteschlange am Terminal stellen konnten. Was für ein Luxus, die Wartezeit im eigenen Häuschen (mit Toilette!) verbringen zu können!

 

Aber zuerst erkundeten wir den Sporthafen von Grenaa! Viele kleine Holzhäuserreihen umrahmten die Hafenbecken, das Ferienappartement, vor dem direkt das eigene Sportboot im Wasser schaukelt, ein gemütlicher Luxus, nicht überkandidelt, aber sehr charmant. Hyggelig eben. Ich bekam ein großes Eis, Hermann einen Pullover als Ausgleich für den missglückten Geburtstagsmorgen.

Sein Geburtstagsmenü bestellte er sich mangels Alternative in der örtlichen Pommesbude, einen großen Pölser-Mix (frittierte Würstchenstücke) mit Fritten, ich bekam schon beim Zusehen einen Salz-Schock!

 

Mit einem dicken Buch und sonstigem Lesestoff bewaffnet warteten wir später im WoMo auf die Abfahrt der Fähre. (To whom it may concern, ich las natürlich "Tietjen on Tour - Warum Camping mich glücklich macht!". ) Pünktlich um 23.50 Uhr legte sie ab.

 

Ich hatte uns auf der Fähre Liegesessel gebucht, weil ich der Meinung war, dass wir für die 5 Stunden keine Kabine brauchen. Ok. Ok. Ok. Nächstes Mal gibt es zumindest für die Nachtüberfahrt doch eine Kabine. (Hätte ich gewusst, dass wir bis halb sieben auf der Fähre bleiben dürfen, obwohl sie um 4.45 anlegt, hätten wir natürlich eine Kabine gehabt. Dazugelernt.) Sehr liebe Menschen um uns herum, aber einer steht auf, einer schnarcht, einer kann nicht schlafen, zwei flüstern, einer pennt über sieben Sitze, irgendwie war es nicht sehr erholsam. Um 5.30 Uhr spendierte Hermann mir einen frischgezapften Cappuccino, wir stiegen zu unserem WoMo hinab zum Fahrzeugdeck und fuhren von Bord. Unser erstes schwedisches Ziel hieß Falköping und lag in 160 km Entfernung.

 

...to be continued.

 

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